• Heimo Bachstein
  • Die Schenkung
  • Die Ausstellung
  • Begleitmaterial
  • Kontakt
  • Links
  • AutorInnen

Archiv und Cinephilie

~ Die Schenkung Heimo Bachstein

Archiv und Cinephilie

Archiv des Autors: Franziska Schade

Würzburg und anderswo: Filmfestivals

08 Mittwoch Jul 2015

Posted by Franziska Schade in Ausstellungstexte, Festivals

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Würzburg002 (2)

Die Begeisterung Heimo Bachsteins zeigte sich nicht nur in der umfangreichen Sammlung von Film-Stills, Postern oder Presseinformationen zu den unterschied-lichsten Filmen der Filmgeschichte, sondern auch in seinem weiteren Engagement für die Filmszene neben seinem Filmkunst-Archiv.
Schon seit den 1960er Jahren nahm er, wenn es die Arbeit als Bankangestellter bei der örtlichen Sparkasse zuließ, in unterschiedlichen Funktionen an den verschiedensten Filmfestivals in Deutschland und Europa teil: als filminteressierter Besucher, als Journalist für die Zeitung oder als Jury-Mitglied mit Fachkenntnissen.

Bachstein als Besucher

1985 besuchte ich zum ersten Mal das internationale Filmfest RIMINICINEMA in Rimini. Dort traf ich den berühmten Dokumentaristen Joris Ivens […], sodass wir uns jeden Morgen im Park trafen und viel über Film sprachen.

Die Sammlung Bachsteins gibt viele Aufschlüsse darüber, worin vor allem seine Vorlieben bezüglich des Films liegen. Die Recherche ergab, dass Heimo Bachstein sehr am Avantgardefilm vor allem in Österreich und Amerika sowie an den Werken Sergei Eisensteins interessiert war. Dies spiegelt sich auch in seinen Festivalbesuchen wieder – viele der Festivals, die er besuchte, legen einen Schwerpunkt auf dieses Genre. Außerdem nutzte er die Besuche, um neue Kontakte mit anderen Cinephilen und Filmemachern zu knüpfen. So lernte er u.a. auch Ottomar Domnick, Adolfas Mekas, Josef von Sternberg oder Richard Leacock kennen, die zum Teil in seiner Filmsammlung einen besonderen Stellenwert einnehmen.

Bachstein als Journalist

Seine Festivalbesuche nutzte er auch oft, um sich publizistisch mit Filmen zu beschäftigen. In Mannheim war er in der internationalen Presse-Jury des Filmfestivals und nutzte dies, um mit anderen Journalisten und Filmemachern in Kontakt zu treten. Bisher konnte aber noch nicht im Detail nachvollzogen werden, auf welchen weiteren Filmfestivals genau Heimo Bachstein als Journalist tätig war. Aus Gehaltsabrechnun-gen geht jedoch hervor, dass er regelmäßig Artikel für die Zeitung Main-Echo verfasste.

Bachstein als Jury-Mitglied

Durch seine zahlreichen Kontakte in der Film- und Festivalbranche stand er auch in engem Kontakt zu den Organisatoren und Veranstaltern anderer Filmfestivals.
Die von Heimo Bachstein zusammengestellte Mappe mit der Aufschrift »Unterlagen Internat. Filmwoche Mannheim 1975« zeigt, dass Bachstein mehrmals als Jury-Mitglied in der FIPRESCI-Jury dieses Festivals eingesetzt wurde. Durch sein breites Spektrum an Film-wissen, dass er über die Jahre durch die Leidenschaft für Filme und seine Sammlungstätigkeit erworben hat, konnte er ebenbürtig mit anderen Mitgliedern aus der Filmbrache die auf dem Festival gezeigten Filme be-werten.

Bachstein und das Internationale Filmwochenende Würzburg

In einigen Briefen Heimo Bachsteins an Filmemacher und Filmliebhaber finden sich Hinweise, dass er auch beim Internationalen Filmwochenende in Würzburg als Organisator bzw. Initiator tätig war. Durch seine Vermittlung gelang es auch, den berühmten Kameramann Michael Ballhaus nach Würzburg zum Internationalen Filmwochenende einzuladen. Vermutlich war Bachstein schon seit der Gründung des Internationalen Filmwochenendes in Würzburg im Jahre 1974 dabei. Allerdings lässt sich dies aus seinen Aufzeichnungen nicht eindeutig belegen.
Bachstein war ein beispielhafter Enthusiast, wenn es um Film im Allgemeinen und Filmfestivals ging. Seine Sammlung erweckt den Eindruck, als hätte er jede freie Minute in seinem Alltag für die Aufarbeitung seines Filmkunstarchivs und für Besuche auf den verschiedenen Filmfesten genutzt.

Hier der Link zum Ausstellungs-Flyer zum Ausdrucken und Nachlesen: Würzburg und anderswo: Filmfestivals (PDF, 4,6 MB)

Advertisements

Der Film ohne Ton – die Zweite

03 Freitag Jul 2015

Posted by Franziska Schade in Fundstücke

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Der zweite Termin zur Digitalisierung von insgesamt 3 Filmrollen und 2 Tonbändern hat viel Neues mit sich gebracht, aber leider nicht den erhofften Ton zu dem Film „PING PONG“.

Auf zwei der drei Filmrollen befanden sich Marketingfilme von Produktionsfirmen, die verschiedene Filmausschnitte berühmter Filme zeigten und für den Kauf von Super8-Filmen für den Privathaushalt warben.

Auf der dritten Filmrollen befand sich, wie bereits auf der Rolle vermerkt, der Film „Rallye ’74“. Jedoch ist bisher nicht bekannt, von wem dieser Film ist und welche Bedeutung der Film für die Sammlung Bachsteins hat.
Zu sehen ist ein einzelnes Auto, das über eine Landstraße rast, bis es in einer unbekannten Stadt ankommt. Anschließend sind Impressionen dieser Stadt zu sehen.

Die Tonbänder waren deutlich komplizierter als die Filmrollen und machten uns ziemlich viel Ärger, da sie sehr alt sind. So konnten wir uns glücklich schätzen, dass wir das Material noch digitalisieren konnten, bevor es in einigen Monaten oder Jahren nicht mehr lesbar sein wird.

Auf dem ersten Tonband befanden sich ein redaktioneller Text, der mehrmals von Bachstein selbst vertont wurde, sowie sehr laute und schrille Atmosphärengeräusche. Im Original läuft beides parallel auf dem Band. Wir konnten aber die Stereospur in zwei Monospuren trennen, wodurch der redaktionelle Text deutlich hörbar wurde.

Auf dem zweiten Tonband befanden sich Aufnahmen von verschiedenen Musikstücken oder ähnlichem sowie ein Dialog auf Französisch. Bisher ist noch nicht eindeutig nachgewiesen, worum es sich dabei handelt.

Bisher bleibt es weiterhin spannend, wo der Ton des Filmes „PING PONG“ abgeblieben ist und welche Erkenntnisse die anderen Fundstücke für die Sammlung erbringen.

Wir recherchieren daher weiter.

Festivals, wohin man blickt

05 Freitag Jun 2015

Posted by Franziska Schade in Allgemein

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Welch‘ ein Filmenthusiast Heimo Bachstein wirklich ist, merkte ich nicht nur ganz am Anfang des Semesters als ich das erste Mal seine Sammlung im Archiv der Universitätsbibliothek betrat. Nein. Ich merkte es auch deutlich auf meinen letzten Wegen der Recherche kurz vor der Ausstellung. Die Themen für die Ausstellung waren ausgesucht und diskutiert. Ich entschied mich über Bachstein selbst und seinen Enthusiasmus für Filmfestivals zu recherchieren und für die Ausstellung zu dokumentieren.

Da war ich also nun. Mit ein paar Infos und dem Drang danach mehr über Bachstein zu erfahren.

Zu Bachsteins Engagement für Filmfestivals hatte ich bis dato wenig Information. Das sollte sich aber hoffentlich bald ändern. Ich entschloss noch ein, zwei mal nach unten in das Archiv zu gehen, um nach konkreteren Anhaltspunkten  zu suchen. Ich fühlte mich wie ein kleiner Detektiv, der in Bachsteins Nachlass auf Spurensuche geht, um sein Rätsel zu lösen. Und wie jeder Detektiv, muss dieser erstmal auch sehr viel Papierkram und Akten durchgehen. Ich durchsuchte alle möglichen Hefter, die auf einen Bezug zu seinem Schaffen auf Filmfesivals hinwiesen. Ich suchte zunächst lange  verzweifelt. Denn ich wusste ja nicht, in welchem Regal ich auf eine für mich erkorene Goldgrube treffe…

Nach einiger stieß ich auf ich sehr viel Stapel, Hefter und Ordner mit den unterschiedlichsten Programmheften einiger Filmfestivals – Mannheim, Würzburg, Leipzig, Stuttgart etc..
Ich war also auf der richtigen Spur und fand schließlich noch einige Programmhefte mehr.

War dort überall Bachstein selbst? Wenn ja, dann ist er  jedenfalls oft unterwegs gewesen und hat umso mehr Filme gesehen.

Ich wollte daher mehr Beweise, mehr Wissen, konkretere Indizien. Und die fand ich schlußendlich auch, nach 3 Stunden einsamer Suche im Archiv. Es tauchte ein Hefter mit verschieden Briefen und Abrechnungen auf. Darin erfuhr ich, dass Bachstein oft als Journalist für den Main-Echo auf Festivals gefahren ist, um Artikel zu schreiben. Auch war er stets im regen Kontakt mit anderen Filmemachern und Festivalorganisatoren, um sich über das Erlebte zu unterhalten oder das neuste Programm zu besprechen. In einem weiteren Brief informiert er auch einen Festivalgast über die Unterbringung und das Programm des Internationalen Filmwochenendes in Würzburg. Das hieße also, Heimo Bachstein selbst war nicht nur ein (einfacher) Besucher, sondern auch Journalist, Festivalverteter, Filmemacher und Juror.

Beeindruckend, wenn man bedenkt, dass er neben diesen Filmfestivals auch als Bankangestellter arbeitete und weiterhin stetig sein Filmarchiv betrieb. Ich hatte nun jedenfalls genug Material, das mir etwas mehr über Bachstein verriet. Der nächste Schritt ist nun, alle Indizien und Informationen zusammen zutragen und für die Ausstellung vorzubereiten.

Auswahlliste „Archiv und Cinephilie“ von Franziska Schade

13 Mittwoch Mai 2015

Posted by Franziska Schade in Fundstücke

≈ Hinterlasse einen Kommentar

(1) Filmrolle/Arbeitsfotos von Sergei M. Eisenstein „Que viva Mexiko“
Fundort: Regal N° 13, in großer Pappkiste, mittig im Regal
Notizen: wurde von Heimo Bachstein archiviert und katalogisiert, bezeichnet sich selbst als Eisenstein-Archiv

Fragen: Gibt es noch mehr Fundstücke von Eisenstein?

(2) altes Filmfoto aus dem Film „Der Junge Törless“ mit Matthieu Carrière und Bernd Fischer
Rückseite: „Matthieu Carrière, der bereits als Tonio Kröger bekannt wurde, und Bernd Fischer, ein junger Schauspielschüler spielen die Hauptrollen in dem ersten Spielfilm des 26-jährigen Regisseurs Volker Schlöndorff „Der Junge Törless“, den Franz Seitz gemeinsam mit dem französischen Filmregisseur Louis Malle produziert.“ [Volltext]
„Eilt für heute/Mittwoch, bitte für SZ-Feuillton/Filmseite“ [Randnotiz, mit Ziffern]
Fundort: siehe beiliegende Karteikarte
Notizen: Heim Bachstein hat wahrscheinlich Filmtexte für eine Zeitung geschrieben

Fragen: War er Autor/Filmspezialist für Zeitungen?

(3) Film- und Programmzeitung anlässlich des Filmfestivals in Rimini 1992
Fundort: siehe beiliegende Karteikarte
Notizen: Name der Zeitschrift ist „RIMINIFILM“ Ausgabe N° 4 für den 21. September 1992,

Fragen: Welche Aufgabe hatte Heimo Bachstein auf dem Filmfestival? Was hat er dort gemacht?

(4) Teilnehmerausweis mit Teilnehmerliste der 31. Solothurner Filmtage
Fundort: Regal N°24, im Karton/Schuber „Festival Rimini“, unter der orangen Broschüre
Notizen: Heimo Bachstein als Vertreter des internationalen Filmwochenendes in Würzburg, 31. Solothurner Filmtage vom 16.-21. Januar 1996

Fragen: Welche organisatorische Rolle übernahm dabei Heimo Bachstein?

(5) Filmfotos/-bilder zu den Filmen „Kolberg“, „Die Mörder sind unter uns“, „Jenseits von Eden“ (orig.: „East of Eden“)

UND

(6) Informationsbroschüre zum Film „Little Big Man“
Fundort: siehe beiliegende Karteikarte

Meine Aufgabe:
In den kommenden Wochen werde ich mich nun näher damit befassen, wie sich Heimo Bachstein neben seiner Archivsammlung weiter filmtechnisch engagierte!

Dafür werde ich noch einmal in der Sammlung weitere Recherche betreiben.

Fragen über Fragen und die Suche nach der Antwort

06 Mittwoch Mai 2015

Posted by Franziska Schade in Archivtheorie, Fundstücke

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Unsere Aufgabe war es, uns ungefähr fünf Fundstücke aus der Sammlung auszusuchen, die uns interessieren und zugleich vielleicht noch etwas über die Cinephilie von Heimo Bachstein verraten. Gerade gehe ich alle von mir ausgewählten Fundstücke noch einmal ausführlich durch. Worum geht es? Was sieht man? Welchen Bezug besitzt es zu Heimo Bachstein? Viele Fragen, die einer dringenden Antwort bedürfen. Zwar lassen sich aus meinen Fundstücken einige Schlüsse ziehen. Jedoch scheint es mir noch zu sehr wie ein unvollständiges Puzzle zu sein. Mit gefundenen Antworten tauchen wieder neue Fragen auf.

Heute Abend trifft sich unsere Seminargruppe, um gemeinsam die Fundstücke unserer kleinen Schatzsuche zu besprechen und diskutieren. Meine Hoffnung ist, dass einige meiner Fragen geklärt werden können und sich ein neuer guter Ansatzpunkt zur Recherche herausbildet. Ich bin also sehr gespannt!

Erinnerungen so lang wie 1000 Filmrollen

28 Dienstag Apr 2015

Posted by Franziska Schade in Allgemein

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Eine Wand voller Regale. Viele grüne Mappen, lose Blätter, graue Kartons, einzelne Fotographien. Das hört sich zunächst nach einem großen Chaos an. Ähnlich wie auf meinem Schreibtisch bei mir zuhause. Aber genau wie bei mir zuhause, wenn ich einmal Mut gefasst habe, ist es für mich eine Reise in die Vergangenheit. In meinem Arbeitszimmer sind es lediglich Rechnungen, Postkarten, alte Mitschriften und kleine Notitzzettel. Hier sind es Briefe, Fotografien, Filmrollen, Plakate, Dias, ebenfalls Postkarten und Notizen, Lexika, Sammlungen… Ich könnte noch lange so weiter aufzählen. Jeoch. Das besondere aber daran, meine Motivation an diesem Projekt, um aus dem wahrscheinlich noch bestehenden Chaos eine Fundgrube für die wunderbarsten Erinnerungen zu machen, ist dass Heimo Bachstein die gleiche Liebe wie ich hegt. Er liebt Filme. Sie waren seine Leidenschaft. Vielleicht sogar sein Leben. Auch ich liebe Filme. Ein Leben ohne sie ist bei mir zurzeit kaum vorstellbar. So ist es also für nun zugleich eine Ehre und Freude diese Leidenschaft mit ihm teilen zu können. Seine Lebenswerk aufzuarbeiten und andere damit zu begeistern. Ich bin gespannt, mit welcher Erinnerung über den Film er mich überrascht.

Advertisements

Abonnieren

  • Einträge (RSS)
  • Kommentare (RSS)

Archiv

  • November 2016
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015

Kategorien

  • Allgemein
  • Archivtheorie
  • Ausstellungstexte
  • Bachsteins Filme
  • Dias
  • Domnick
  • Eisenstein
  • Festivals
  • Filmplakate
  • Fundstücke
  • FWU
  • Galerien
  • Heliczer
  • Käutner
  • Literatur
  • New American Cinema
  • Organisatorisches
  • Trickfilm

Meta

  • Registrieren
  • Anmelden

Bloggen auf WordPress.com.

Abbrechen